Am 6. Dezember wurden in der festlichen Prämierungsfeier für die Pfalz im Saalbau in Neustadt an der Weinstraße 45 in der Wein- und Sektprämierung erfolgreiche Betriebe ausgezeichnet.
Als besondere Ehrung erhielten 30 Betriebe einen Staatsehrenpreis des Ministeriums für Umwelt, Landwirtschaft, Ernährung, Weinbau und Forsten Rheinland-Pfalz für ihre besonderen betrieblichen Leistungen. 15 weitere Betriebe wurden mit Ehrenpreisen verschiedener Institutionen ausgezeichnet.
Die Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz veranstaltet alljährlich die Wein- und Sektprämierung, die zusammen mit der Edelbrandprämierung offizielle, auf Landesebene durchgeführte Wettbewerbe sind. Zugelassen zur rheinland-pfälzischen Landesprämierung sind alle Qualitätsweine, Prädikatsweine und Qualitätsperlweine b.A., die eine Jahrgangsbezeichnung tragen, sowie Qualitätsschaumweine b.A.
Die Aufstellung der Weine zur Prämierung erfolgt nach Anbaugebiet, Weinart, Qualitätsgruppe, Rebsorte, Jahrgang und Restzuckergehalt. Qualitätsschaumweine b.A. werden nach Weinart, Anbaugebiet, Rebsorte, Jahrgang und Restzuckergehalt den Sachverständigen vorgestellt. Eines bleibt dem Prüfer jedoch verborgen: Um die Neutralität zu wahren, ist der Antragsteller und Wein- oder Sekterzeuger stets ein Geheimnis. Jeder Wein und Sekt wird nun von einer Prüfungskommission, bestehend aus vier Sachverständigen, unabhängig bewertet. Grundlage der sensorischen Bewertung ist das Fünf-Punkte-Schema der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft ( DLG). Für die Prüfergruppe werden Sachverständige aus den Prüfungskommissionen für Qualitätsprüfungen und aus weiteren Kreisen der Weinwirtschaft berufen. Bei der Prüfung selbst werden zunächst die Vorbedingungen geprüft, ob die Gewächse für das angegebene Weinbaugebiet, den Jahrgang, die Rebsorte und die Qualität typisch sind. Muss eine dieser Vorbedingungen verneint werden, kann der Wein oder Sekt keine Medaille mehr bekommen.
ln der Hauptprüfung - dem zweiten und entscheidenden Teil der Prüfung werden dann Geruch und Geschmack sowie deren Zusammenspiel (Harmonie) mit jeweils bis zu fünf Punkten bewertet. Damit der Wein oder Sekt eine Bronzene Kammerpreismünze erhalten kann, muss er im Durchschnitt von allen Prüfern mindestens 3,5 Punkte erhalten. Für eine Silberne Kammerpreismünze sind 4,0 Punkte und für eine Goldene Kammerpreismünze sogar 4,5 Punkte erforderlich. Bevor jedoch das Ergebnis der Prämierung an die teilnehmenden Betriebe bekanntgegeben wird, werden zusätzliche analytische Überprüfungen vorgenommen. Durch diese Kontrollmaßnahmen werden die Identität der angestellten Proben überprüft und Verwechslungen ausgeschlossen.
Nach Abschluss aller Prüfungen eines Prämierungsjahres wird die Anzahl der zu vergebenden Staatsehrenpreise ermittelt. Diese ergibt sich aus der Gesamtzahl der zur Prämierung vorgestellten Erzeugnisse. Für je 250 vergebene Auszeichnungen der Regionen (Pfalz, Rheinhessen und Rheinland-Nassau) nach Betriebsarten kann ein Staatsehrenpreis verliehen werden. Ein Großer Staatsehrenpreis wird einem Betrieb verliehen, der in einem Zeitraum von zehn Jahren zum fünften Mal einen Staatsehrenpreis erhält. Um einen Staatsehrenpreis zu erhalten, müssen zudem verschiedene Bedingungen erfüllt sein. So muss unter anderem der Betrieb mindestens zwei Goldene Kammerpreismünzen, einen Betriebsdurchschnitt von mindestens 4,0 Punkten erzielt haben und im vorhergehenden Prämierungsjahr erfolgreich gewesen sein. Weiterhin müssen bestimmte Anforderungen hinsichtlich der Menge der zur Prämierung angestellten Weine und Sekte in Verbindung mit den Daten der Traubenerntemeldungen dreier zurückliegendenJahre, der Qualitätsweinprüfung und der Weinbaukartei erreicht werden.
Die Veröffentlichung der Prämierungsergebnisse erfolgt im Internet unter www.praemierung-rlp.de sowie in einem Prämierungsverzeichnis, das bei den Dienststellen der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz erhältlich ist. Beides stellt für Weinfreunde sowie Handel und Gastronomie ein wertvolles Nachschlagewerk dar, eine Informationsquelle und ein Wegweiser zu ,,ausgezeichneten" Gewächsen und qualitätsweinorientierten Erzeugerbetrieben. Die Wein- und Sektprämierung der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz ist ein freiwilliger und neutraler Wettbewerb. Die erzielten Medaillen bürgen für ausgezeichnete Weine und Sekte in hervorragender Qualität und schaffen Vertrauen beim Verbraucher.
Auch Stefan Bietighöfer findet sich im neuen Weinführer Gault Millau bei den empfohlenen Weingütern. Der Gault-Millau ist ein ursprünglich aus Frankreich stammender Restaurantführer. Sein Name stammt von den Herausgebern, den Journalisten Henri Gault und Christian Millau. Er wurde 1969 in Frankreich geründet. Die erste deutsche Ausgabe erschien 1983. Neben dem Restaurantführer erscheint seit 1993 auch der Gault-Millau WeinGuide. Im Weinguide werden die besten Weinerzeuger und Weine nach dem weltweit üblichen 100-Punkte-System bewertet werden.