weinbau pfalz

  • Mittelhaardt und Südliche Weinstraße

    Wein aus der Pfalz hat im Bewusstsein der Verbraucher in In- und Ausland in den letzten Jahren einen gewaltigen Imgagewinn verzeichnet.  Dabei wird das Weinanbaugebiet Pfalz normalerweise als einheitliches Gebilde wahrgenommen. In den Köpfen der Einheimischen besteht allerdings eine klare Vorstellung von zwei unterschiedlichen Regionen mit unterschiedlichen Entwicklungen, speziell was den Weinanbau betrifft.

    Weinanbaugebiet Pfalz Die Deutsche Weinstraße

    Die Deutsche Weinstraße führt von Süden nach Norden durch das gesamte Pfälzer Weinanbaugebiet. Dieses liegt am Ostrand des Pfälzerwaldes und führt in die Oberrheinische Tiefebene hinein. Die südliche Grenze des Weinbaugebiets ist das Deutsche Weintor in Schweigen, an der Deutsch-Französischen Grenze. Diesen Teil nannte man früher auch die Oberhaardt. Der Name ist vom Pfälzer Oberlauf des Rheins abgeleitet. Heute bezeichnet man dieses Gebiet als die Südliche Weinstraße. Im Norden bildet Maikammer die Grenze.

    Die Weinbauregion im Norden der Pfalz heisst Mittelhaardt und erstreckt sich bis zum Haus der Deutschen Weinstraße in Bockenheim. Die Gegend zwischen Bockenheim und Herxheim oder Kallstad wurde früher Unterhaardt genannt.

    Südliche Weinstraße und Mittelhaardt sind fast gleich groß gleich groß waren aber früher zwei völlig unterschiedliche Weinwelten. Die Winzer der Südlichen Weinstraße wurden als die Underdogs angesehen aus teilweis eher grauen Dörfern. Sie produzierten süße Massenware, während im Norden die noblen Qualitätstweingüter residierten die bereits Mitte des 19. Jahrhunderts Weltruf genossen und hochwertige Rieslinge zu wichtigen internationalen Events lieferten, wie z.B. Weltausstellungen oder der Eröffnung des Suez Kanals.

    Das ist heute kaum noch nachvollziehbar, betrachtet man die rasante Entwicklung der Südpfalz und die schier unglaubliche Aufholjagd. Die Qualitätsbesessenheit junger Winzer hat die Region auf Augenhöhe mit der Mittelhaardt gebracht. Alte Ressentiments sind aufgrund der Ergebnisse bei Wettbewerben und Verkostungen nicht mehr aufrecht zu erhalten.

    Den Startschuss für die Aufholjagd gab Anfang der 70er-Jahre der Gesetzgeber mit der Reform des Weinrechts. Verschnitte über verschiedene Weinbauregionen hinweg wurden verboten. Damit verschwand das Geschäftsmodells des Verkaufs von Fassweine an Moselkellereien (die mit Weinen der Südpfalz saure Moselweine aufpeppten). Die Antwort auf die folgende Krise war die konsequente Ausrichtung auf Qualität.

    Heute trägt speziell die Südpfalz dazu bei, dass die Pfalz zu einer der dynamischsten, attraktivsten und innovativsten Weinregionen Europas aufgestiegen ist. Die mentale Trennung von Nord und Süd hat am Markt keine große Berechtigung, denn der Kunde nimmt die Pfalz als einheitliches Anbaugebiet wahr. Die Differenzierung zwischen den Weinregionen Südliche Weinstraße und Mittelhaardt ist eine Feinheit, die in der Außenwahrnehmung erst einmal keine Rolle spielt.

     

     

     

     

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