Jahrgang 2013

Hier finden Sie Beiträge zum Weinjahrgang 2013 im Blog von www.pfalzweinshop.de.
  • Jahrgang 2013 : leicht und fruchtig

    Für die Winzer der Pfalz war die Weinlese 2013 sicherlich eine Herausforderung. Ein extrem unbeständiges Wetter führte zu einer ungewöhnlich späten und auch sehr aufwendigen Lese. Um Die Qualität sicher zu stellen betrieben unsere Winzer eine strikte Ertragsreduzierung. Das bedeutet, minderwertiges Lesegut wird konsequent weggeschnitten. Das führt natürlich zu geringeren Erntemengen. Dennoch sind die Winzer mit dem neuen Jahrgang recht zufrieden. Die Qualität scheint zu stimmen. Dieses Fazit zogen Fachleute beim Herbstbilanzgespräch der PfäIzer Weinwirtschaft in Edenkoben.

    Der Jahrgang 2013 präsentiert sich außergewöhnlich "marktgerecht", d.h. so wie Wein von vielen Konsumenten geschätzt wird, nämlich frisch, fruchtig und mit moderatem Alkoholgehalt. Weil die Trauben wesentlich langsamer reiften als in den vergangenen Jahren, konnten sich die Aromen erfreulich einwickeln. Von der Fruchtigkeit her präsentieren sich die Weine des Jahrgangs 2013 so, wie man es von den nördlicheren Weinbauregionen gewöhnt ist.  Speziell die fruchtbetonten Sorten wie Riesling, Müller-Thurgau oder Sauvignon blanc strahlen. Auch den Roséweinen kommen Frucht und Leichtigkeit zugute. Deswegen sehen wir auch in diesem Jahr, speziell bei unseren qualitätsorientierten Partnern durchweg zufriedene Gesichter.

    Die Mostegwichte sind höher ausgefallen als ursprünglich zu erwarten gewesen wäre. Die geringeren Erträge haben die Oechselgrade nach oben getrieben, das hat viele Winzer positiv überrascht. Die Rebentwicklung war geprägt von einem späten Austrieb, der wiederum auf den wetterbedingten Vegetationsrückstand zurückzuführen war. Aus diesem Grund begann die Hauptlese erst recht spät, nämlich in der letzten Septemberwoche. Ab Mitte Oktober mussten die Winzer wegen der die vielen und kräftigen Niederschläge dann bei der Ernte richtig Gas geben.

    Glücklicherweise gab es keine Problempilze (z.B. Essigfäule). Lediglich eine ,,reintönige Botrytis" war festzustellen, eine Edelfäule, die der Qualität des Weines zugute kommt.

    Die Erntemenge liegt etwa zehn Prozent unter dem Ertrag des Vorjahres und um sechs Prozent unter dem zehnjährigen Mittel.

  • Zur Sache: Wie wird der Wein in diesem Jahr ?

    Jürgen Grallath, Chef und Kellermeister in der Gebietsgenossenschaft Deutsches Weintor, ist zuversichtlich, auch in diesem Jahr einen guten Jahrgang auf die Flasche zu bringen. ,,Der Wein wird wider Erwarten gut", ist Grallath überzeugt von der Qualität. Immerhin habe es der Müller Thurgau, der zu den Frühsorten gehört, auf ein Mostgewicht von über 70 Ochsle-Graden gebracht. Auch die Erträge lägen deutlich über dem Kontingent. Anders freilich sei es bei den Burgunder-Trauben, die derzeit gelesen werden. 20 bis 30 Prozent weniger Menge als erwartet seien durchaus an der Tagesordnung. Von daher hält Grailath den Mostpreis pro Liter mit 1.40 Euro für gerechtfertigt.

    Der Zustand der Trauben Sei in Ordnung bei den frühen Sorten, versicherte der Weinmacher vom Deutschen Weintor. Dagegen bereiten ihm die Spätsorten, die jetzt zu faulen beginnen, Sorge. ,,Die Trauben müssen möglichst rasch rein", spricht Grallath auch seinem Kollegen Christian Schneider aus dem Herzen. Der junge Winzermeister bewirtschaftet gemeinsam mit seinem Bruder rund 75 Hektar Rebfläche, die über die Vinifikation Schloss Villa Ludwigshöhe in Edenkoben und über das Herrengut St. Martin vermarktet werden. Für die Schneiders ist'die Qualität der Trauben durchaus in Ordnung. Immerhin 90 Crad Öchsle hat Christian Schneider beim Grauburgunder in ,,durchweg' zufriedenstellenden Menge" gemessen. Verwöhnt von den Ernten der beiden Vorjahre setzt er jetzt auf eine konsequente Negativ-Vorlese. Mit acht Mann waren Schneiders gestern Vormittag draußen, ,,um schlechte Trauben herauszuschneiden", ehe am Nachmittag der Vollernter freie Fahrt hatte. Die Winzer sind bei ihrer Arbeit momentan stark wetteräbhängig.

    Mario Hermes, der gemeinsam mit seiner Frau Carola das Weingut Doppler-Hertel in Essingen betreibt, hat etwa die Hälfte seiner elf Hektar Rebfläche eingebracht: Weißburgunder, Grauburgunder und Chardonnay. Lediglich der Riesling soll gemeinsam mit den hochkarätigen roten Rebsorten noch Oktobersonne bekommen. ,,Selektionierung " war auch bei Hermes Pflicht in diesem Jahr. Die 50 Liter Regen, die alleine am vergangenen Wochenende niederprasselten, haben die Aussichten ein wenig verwässert. Hermes rech net dennoch mit leichten, betont fruchtigen Weinen. (eva)

    (Quelle:Rheinpfalz, 12.10.2013)

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