Schnelle Trauben - gute Ernte ?

Das Sommerwetter hat sich in der Pfalz trotz anfänglicher bedenken anscheinend doch noch sehr positiv entwickelt. Zumindest sind die Mostgewichte schon überraschend hoch.  Hatten im Frühsommer viele Winzer sich aufgrund anhaltender  Trockenheit noch Sorgen gemacht, so erwies sich der Juli rein regentechnisch als Rettung für eine dem bisherigen Verlauf nach gute und vor allem frühe Lese. Bei einigen Frühsorten würden die Mostgewichte stellenweise sogar schon ausreichen, um Trauben für Neuen Wein zu ernten. Eine gesunde Entwicklung wurde scheinbar durch  die Kombination von Wärme im Juni und ausreichenden Niederschläge im Juli forciert.

Die Trauben in den pfälzischen Weinbergen sind jetzt schon so weit wie voriges  Jahr erst fast vier Wochen später. Der Durchschnittswert lag bei Ortega bereits bei 70 Grad Oechsle, bei Müller-Thurgau betrug er 49 und bei Regent 56 Grad Oechsle. Die Ertragsaussichten werden von den Experten recht gut eingeschätzt. Damit könnte man schon mit der Lese für den Pfälzer Federweißen beginnen. Der Gesundheitszustand der Trauben ist recht. Auch von übertriebenen Hagelschäden blieben die Pfälzer Weinberge bisher zumeist verschont. Beeinträchtigt werden könne die Traubengesundheit allerdings, wenn es weiterhin stark regnet, denn Wasser wird bis zur Ernte nicht mehr gebraucht. Von  Pilzkrankheiten und Schädlingen  blieben die Rebanlagen weitgehend verschont.  Lediglich die vor ein paar Jahren eingewanderte Kirschessigfliege könnte den Winzern laut Philipp Weisbrodt vom Weingut Weisbrodt in Niederkirchen noch Probleme bereiten. Diese hat im Anbau speziell roter Beeren (Sauerkirschen, Zwetschgen und Brombeeren) in  diesem Sommer  bereits  große Schäden verursacht. Es bleibt abzuwarten ob der Schädling auch auf rote Trauben Lust hat. Für Prognosen zum Charakter des neuen Wein Jahrgang aus der Pfalz ist es zwar zu früh, aber wenn es keine Probleme mehr gibt, welche die Traubengesundheit beeinträchtigen können, wie z.B. weiterhin anhaltende Niederschläge, dann wird der 14er das Potential für einen qualitativ ein sehr guten Jahrgang haben.

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